Gastbeitrag: *Wildnisfamilie*

Vor einigen Wochen war ich auf dem Flohmarkt und habe dort eine sehr sympathische Familie getroffen. „Eine Regenbogenpatchworkgroßfamilie mit sieben Kindern“ klingt das nicht toll? Wir haben uns kurz unterhalten, ich war -ich bin-  begeistert von ihrem Leben und der natürlichen bodenständigen Art die sie Leben und vermitteln. Deshalb habe ich Kontakt aufgenommen, denn ich wollte meine Lesern hier gerne mal „rüberschicken“ auf den Blog der Wildnisfamilie.

Themen wie Konsumverweigerung, naturnahes, nachhaltiges Leben, natürliche Geburt, Großfamilie sind durchaus Themen die mich und vielleicht auch euch als meine Leser ansprechen. Somit passt das ja wie Deckel auf Topf! Aber genug von mir, ich lasse jetzt Line von der Wildnisfamilie zu Wort:

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Wir sind eine reisende Familie, die als solche mehr oder weniger immer unterwegs ist. Dafür nutzen wir einen Lkw, der als Wohnmobil ausgebaut ist.

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Dort hat jeder aus der Familie sein Bett und ein Schränkchen, in das sämtliche Dinge des Alltags wie: Klamotten, Schuhe, Bücher usw. hineinpassen (sollten). Für die ganz großen Sammler unter uns (zu denen auch ich zähle) haben wir in den Staufächern zusätzlichen Platz.
Doch generell sind wir schon sehr begrenzt. Das hilft uns ein minimalistisches Leben zu führen und immer genau zu schauen, was wir wirklich benötigen.

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So tauschen wir dann ganz effektiv meistens Dinge aus. Wollen wir ein neues Buch, weicht dementsprechend ein Altes. Ebenso mit Schuhen und anderen Sachen. Wir versuchen also so wenig es geht zu konsumieren und dabei hilft uns der begrenzte Raum ungemein.

Auf unserem Dach befindet sich ein Solarpanell. Somit haben wir Strom an Board, der jedoch immer in Abhängigkeit vom Sonnenschein ist und dadurch eingeteilt werden muss. Je mehr Lichter also im Wohnmobil abends an sind, umso schneller geht der Strom (die Batterie) alle. Für die meisten Kinder ist Strom ja etwas unendliches, für unsere Kinder nicht. Es kann also durchaus vorkommen, dass nach mehreren Tagen Regenwetter es einfach dunkel bleiben muss bzw. wir auf Kerzen zurückgreifen. Was der Umgang mit den Ressourcen angeht ist auch hier das Leben im Wohnmobil ein super Lehrer.

Wir haben zwei Wassertanks an Board und damit müssen wir haushalten. Wasserverschwendung ist also nicht angebracht und wir erleben dieses Element als kostbar und gehen dementsprechend sparsam damit um.

Dabei ist das Leben im Wohnmobil für uns reinster Luxus, denn wir haben als Familie mehrere Monate in den Wäldern Nordamerikas gelebt. Und das auf eine sehr primitive Art und Weise. Dies geschah im Rahmen einer Wildnislehrerausbildung und wir erlernten sehr viele Fertigkeiten unserer Vorfahren. Feuer machen mit dem Drillbogen, Kochen ohne Topf direkt am Feuer, schlafen unter freiem Himmel und vieles mehr.

Dieses Erlebnis bzw. Abenteuer hat uns als Familie unwahrscheinlich bewegt und ich habe ein Buch darüber geschrieben: „Eine Familie zieht in die Wildnis“.

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Wir haben also den krassen Unterschied zwischen einem primitiven Leben und dem Leben in der Zivilisation erlebt.

Wir nennen uns Wildnisfamilie unter anderem wegen unserem Aufenthalt in der Wildnis, jedoch auch, weil wir in vielen Bereichen des Lebens eher am Rand entlang gehen, uns in der Wildnis der Gesellschaft aufhalten. Das bezieht sich auf unseren Umgang mit dem Thema Schule genauso wie unsere Konsumverweigernde Haltung, unsere ökologische Lebenseinstellung und der Weg der Begleitung der Kinder.

Wenn Dich das näher interessiert kannst Du uns gerne auf unserem Blog besuchen und unser Buch „Eine Familie zieht in die Wildnis“ findest Du in unserem Shop.

3 Kommentare zu “Gastbeitrag: *Wildnisfamilie*

  1. Ich möchte dir danke sagen, für diesen tollen Link zu dem Blog! Ich finde ihn sehr interessant und stöbere schon ein wenig darin. Ein wenig erinnert mich diese Familie an Angelo(von der Kelly Family) und Kira Kelly mit ihren Kindern, die auch einige Zeit mit Wohnmobil unterwegs waren und auch ein nachhaltiges Leben führen.

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  2. Pingback: Ein Gastbeitrag von uns bei Holzhütteneinblicke | Wildnisfamilie

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