Großprojekt: Streuobstwiese

Ja, gerade ist es hier auf dem Blog sehr Gartenlastig. Aber es kommen auch wieder andere Zeiten. In denen ich neben dem Herbstmädchen und dem Garten wieder andere Themen habe, die mich beschäftigen.

Gerade aber planen wir, zusammen mit den Schwiegereltern, ein Großprojekt. Eine Streuobstwiese.

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„Streuobstwiesen sind ein altes Kulturgut. Bis vor wenigen Jahrzehnten fand man sie noch an fast allen Dorfrändern. Die Dorfbewohner versorgten sich aus diesen Beständen mit Frischobst. Zugleich konnten sie den Grasertrag der Wiesen nutzen. Mit dem Aufschwung der industriellen Obsterzeugung haben Streuobstwiesen an Bedeutung verloren. Auch die Intensivierung der Grünlandwirtschaft, Flurbereinigung und zunehmende Verbauung haben Streuobstbestände zurückgehen lassen.

Auf Streuobstwiesen wurden mehr als 5.000 Tierarten nachgewiesen. Sie zählen damit zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa“ Quelle.

Die Wiese, bzw. der Acker auf dem die Streuobstwiese geplant ist, gehört meinem Schwiegerpapa der bisher dort Miscanthus angebaut hat. Das soll nun weg und durch etwas nützliches ersetzt werden. So kamen wir auf den Gedanken der Streuobstwiese.

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Bei meinen Recherchen bin ich auf die Information gestoßen dass diese gefördert werden können. Beim NABU fand ich dazu die ersten Infos. Nachdem ich wochenlang weiter recherchiert habe, bin ich auf die für uns Zuständige Stelle gestoßen (das weicht natürlich von Bundesland zu Bundesland ab) – hier ist es der Landschaftspflegeverband Passau.  Es gibt gewisse Auflagen und Bedingungen die wir hoffentlich erfüllen. Der erste Ortstermin war allerdings vielversprechend. Wir haben auch bereits Saatgut erhalten, denn unter den Bäumen soll eine Wiese mit vielen Blumen und Kräuter entstehen. Das sieht nicht nur schön aus, sondern lockt natürlich die wichtigen Nützlinge an. Mehr Nützlinge – mehr Ertrag. Wobei es bei unserer Wiese weniger um den Ertrag als mehr um den Nutzen für uns und die Umwelt geht. Saatgut wird übrigens auch gefördert, eine tolle Aktion wie ich finde, hier zuständig das „blühende Passauer Land“.  Dort bekommt man regionales Saatgut, doppelt toll, denn das Saatgut das regional ist, kommt mit den hier herrschenden Bedingungen bestens zurecht.

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Das Saatgut ist bereist ausgebracht, jetzt heißt es aber noch viel lesen und planen. Die richtige Sortenauswahl der Obstbäume ist eine echte Herausforderung. Es gibt verschiedene Blüh,- und Erntezeitpunkte. Frühäpfel, Herbstäpfel, Lageräpfel, Mostäpfel… Ich denke wenn wir das geschickt anstellen, müssen wir irgendwann das ganze Jahr keine Äpfel mehr zukaufen. Birnen, Zwetschgen, Kirschen, Walnuss, all das ist geplant. Aber es wird tatsächlich noch dauern, bis alle Sorten ausgesucht (es werden ca. 20-30 Bäume), der richtige Standort ermittelt ist. Das Einsetzen wir da wahrscheinlich die wenigste Arbeit sein.

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Ich halte euch jedenfalls auf dem Laufenden. Ich freu mich jedenfalls tierisch!

8 Kommentare zu “Großprojekt: Streuobstwiese

  1. Ja, dass stimmt, früher gab es mehr solche Streuobstwiesen. Aber die Baugebiete wachsen, weil kaum jemand ein vorhandenes Haus kaufen möchte, sonder lieber Neu gebaut wird. Dafür muss eben Platz geschaffen werden. Sehe ich hier permanent, leider. Auch unsere Trockenhänge im „Tal“ fallen zunehmend den Neubaugebieten zum Opfer.
    Aus genau diesen Nachhaltigkeitsgedanken heraus haben wir uns damals für einen älteren, kleinen Hof entschieden. Klar müssen wir Kompromisse eingehen und er sieht alles andere als toll und modern aus. Das Haus selbst hat auch recht wenig Wohnraum und im Winter sitzt man gern mit Jacke in der Küche (wir heizen nur Wohnzimmer und ab und an Kinderzimmer mit Holz), aber wir haben draussen eine wunderschöne Streuobstwiese und massig Platz für unsere Kinder und Tiere :D.

    Liebe Grüße,
    Helena

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  2. Hallo Sabrina!
    Das ist so unglaublich toll was Ihr da auf die Füße stellt! Wahrscheinlich wäre ich so ähnlich wie Du, wenn meine Lebensumstände nicht so völlig anders wären ;-) .
    Du erinnerst Dich, dass ich schon mehrmals auf die Literatur von Paungger&Poppe hingewiesen hab-und da ich ein unglaublich lästiger Zeitgenosse sein kann- mach ich das hiermit nochmal. Wenn ich das nötige Geld über hätte, täte ich gleich alle Bücher von denen auf einmal bestellen und zu Euch schicken. Da die Realität anders ist, schreib ich halt nur was ich täte wenn….Das Wissen um den Mond ist ein ganz ganz altes Kulturgut das leider fast vollständig in vergessenheit geraten ist.
    Ein Kulturgut unserer Region. Es geht nicht darum sich abhängig vom Mond zu machen sondern die wirkenden Kräfte zu nutzen. Wahrscheinlich sind die zwei Standartdwerke in der Bücherei zu bekommen-ich kann es DIr/Euch wirklich wirklich nur ans Herz legen! Weiter viel Freude und Liebe! Herzlichst Manuela :)

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