Herbstmädchensprache

Das Herbstmädchen spricht schon sehr viel. In ganzen Sätzen. Grammatikalisch natürlich noch nicht richtig und auch unseren Dialekt merkt man sehr. Immer wieder schnappen wir Sätze auf, die uns so zum schmunzeln bringen. Wenn ich schnell genug bin, sie mir zu notieren, dann bleiben sie auch unvergessen.

Gestern beispielsweise habe ich ihr erzählt, das am Nachmittag ihre Tante zu Besuch kommt und sie gefragt ob sie sich denn darauf freut. Ihre Antwort: „Ja, weil die Tante Kerstin ist so süß“ 

Oder am Wochenende ganz empört, nachdem sie aus dem Schlitten gefallen ist: „Weil der papa immer so gaach fährt, da purzel i immer raus!“ 

Erstaunlich ist auch ihr Erinnerungsvermögen und ihre Kombinationsgabe. Ich staune wirklich ziemlich oft. Als sie die Windpocken hatte, meinte ich einmal zu ihr, wenn die „Wimmerl“ weg sind, dann darf sie die Oma wieder besuchen. Immer wenn wir sie dann eingecremt haben und meinten, die Pocken sind schon viel kleiner, sprang sie begeistert auf „ja und wenn die Wimmerl weg sind, dann darf i zur Oma fahren“.

Heute morgen hat sie aus Stiften ein Haus gelegt und meinte dann ganz stolz: „Das ist das Haus vom Papa seiner Arbeit und das ist der Aufzug“. Wir haben den Papa vor Wochen einmal besucht, anscheinend ist ihr das Aufzug fahren dort so in Erinnerung geblieben.

Kürzlich haben wir ein Jahreszeitenbuch geguckt, ich meinte dann im Frühling wenn die Blumen wieder blühen, alles ganz bunt wird und die Bienen wieder summen, dann kommt unser Baby. Seitdem ist es die Sensation wenn wir in einer Zeitschrift oder einem Buch eine Blumenwiese entdecken „da kommt unser Baby, wenn die Blumen da sind“. Zum dahinschmelzen.

Den Opa hat sie letztens ganz fest in den Arm genommen und gesagt „mein Schatzi“, ihr könnt euch vorstellen, wie stolz der Opa da war.

Schöne Wortkombinationen gibt es natürlich auch

  • Kamütze – Kaputze
  • Laschwappen – Waschlappen
  • Einschdeperrt – Eingesperrt

Und eigentlich dachte ich diese „Warum-Phase“ kommt erst später. Tja… Seit Wochen heißt es ihr immer WO. Wo wohnt… wo ist… WO???  Vor ein paar Tagen hat sie mich gefragt wo F. ihre beste Freundin wohnt. Ich meinte „Hmm, ich weiß nicht wie das Dorf heißt“. Das Herbstmädchen ganz selbstverständlich „Na, F. wohnt bei ihrem Papa. Und der hat auch einen Bart“

Ich finde es so schön, sich mit ihr zu unterhalten. Wir können uns gegenseitig Geschichten erzählen und so manches Mal erzählt sie mir wahrheitsgetreu was sie am Vormittag im Kinderhaus alles gemacht hat. Hach, sie wird groß. Mein kleines Herbstmädchen.

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5 Kommentare zu “Herbstmädchensprache

  1. Wie süß, das kleine Herbstmaedchen redet ❤.
    Das Erinnerungsvermoegen ist in dem zarten Alter bereits erstaunlich weit. Zumindest war es bei uns auch so und die Warum-Löcher-in-Bauch-Fragen fing bei uns auch schon früh an.
    Alles Liebe Euch
    Sabine

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  2. Wir haben in der Küche eigens einen Kalender hängen, in dem wir all die Brabbeleien und das Gesagte, was unvergessen bleiben soll, notieren…bei drei Kindern hören wir viel witziges, drolliges, lustiges, gewitztes, freches, liebevolles, kluges…hach!

    Das momentane Lieblingswort unseres bald 2jährigen…Luftablomm = Luftbalon. :)

    Fröhliche Grüße von der endlich auch verschneiten Ostsee!

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  3. Oh, wie allerliebst! Unsere Zwergin kennt und nutzt schon viele Wörter, Sätze spricht sie aber noch nicht. Jetzt freue ich mich noch mehr darauf… Genießt den glitzernden Winter! Liebste Grüße Martina

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  4. Oh ja, ich hab ja hier auch so einen Wortakrobaten… da sind unsere beiden früh dran, glaub ich. Er erzählt mir auch, was er bei der Oma erlebt hat, was er dort gemacht hat und mit wem… und stellt Fragen. Gestern nacht (!) als wir nicht schlafen konnten zum Beispiel sagte er „Oh Gott“ (das hat er leider in einem Youtube Video aufgeschnappt, ich sage das nicht!) und dann fragte er tatsächlich: „Gott? Was ist das??“ Ich war echt platt. Oje.
    Ein Philosoph?

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  5. Pingback: Herbstmädchensprache | Holzhütteneinblicke

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