Mülltrennung

Anfang Dezember bin ich morgens durch eine Siedlung mit Mietshäusern gefahren und war erschrocken. Wahrscheinlich alltägliche Bilder, die ich hier von unserem Dörfchen tatsächlich so nicht kenne. Mülltonne neben Mülltonne, absolut überfüllt. Rausgeschaut hat so alles möglich, was definitiv bei uns nicht in die Restmülltonne gehört sondern entweder – wer hat – in einen gelben Sack oder wie hier bei uns zum Recyclinghof.

Plastikbehälter von Obst, Flaschen, Dosen etc. Schrecklich. Ich habe vor ziemlich genau zwei Jahren schon einmal berichtet wie wir unseren Müll trennen. Viel geändert hat sich daran nicht. Außer, dass wir jetzt ein Menschlein mehr in der Holzhütte sind.

Wir versuchen so viele Wegwerfartikel wie es geht zu vermeiden. Aber bisher gelingt uns das nicht in allen Bereichen. Dazu habe ich kürzlich erst ein paar Worte geschrieben.

Die Biotonne ist allerdings mittlerweile so gut wie leer. Gekochte Küchenabfälle landen im Bokashi-Eimer, Obst,- u. Gemüsereste entweder als Hasenfutter im Stall oder auf dem Komposthaufen, den ich seit letztem Jahr endlich habe.

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Wir haben sehr viel Altglas – das wird aber sortiert und dann am Recyclinghof abgegeben. Einige passende Gläser und Flaschen dürfen allerdings hier bleiben und werden umfunktioniert als Vase, Aufbewahrungsbehälter für Müsli und Co, oder zum Einmachen.

Dosen gibt es hier fast keine. Eigentlich nur Kokosmilch und manchmal Katzenfutter, aber ansonsten sind wir überall auf Glas umgestiegen. Was nicht nur umweltschonender ist, sondern auch viel gesünder. Die meisten Dosen sind innen mit BPA beschichtet. Wer mehr darüber wissen möchte: Ich kann euch wiederholt nur den Film Plastic Planet ans Herz legen. Der öffnet einem wirklich die Augen.

Altpapier ist merklich weniger geworden. Zum einen verwenden wir Geschenkpapier/Kartons/Umschläge immer wieder und werfen sie nicht in die Altpapiertonne. Zum anderen gibt es keine gekauften Zeitschriften und Zeitungen. Werbung gibts seit dem „Bitte keine Werbung“-Schild auf dem Briefkasten auch nur noch sehr selten, wenn der Postbote nicht richtig hinguckt.

Plastik gibts ja trotz aller Bemühungen aber eben doch noch und das ist – was ich erschreckend finde – echt viel. OBWOHL wir uns dahingehend sehr bemühen. Nudeln/Reisverpackungen (wobei ich hier dank euren Tipps unter meinem letzten Beitrag endlich eine vielversprechende Lösung gefunden habe, die ich demnächst austeste) Also, hier gibts noch Luft nach oben. Was am meisten Plastikmüll macht, sind die Sojajoghurtbecher vom Liebster. Dabei hab ich eigentlich einen Joghurtbereiter hier. Es besteht also definitiv noch Verbesserungsbedarf. Und auch die Tetra-Verpackungen der Hafermilch macht einen großen Teil unseres Mülls aus. Da habe ich aber noch keine Alternative, außer selbermachen.

Restmüll ist an sich zum Glück echt sehr wenig. Allerdings verweigert das Herbstmädchen immer wieder die Stoffwindeln und wir sind gezwungen sie (v.a. unterwegs) mit Öko-Wegwerfwindeln (WWW) zu wickeln. Mir widerstrebt das, aber ich möchte auch ihre Wünsche nicht umgehen. Ziel ist einfach, dass sie jetzt ganz schnell sauber wird. Stundenweise klappt es sehr gut. Das Maikäferchen wird natürlich ab Geburt wieder mit Stoffwindeln gewickelt. Aber jede WWW die in der Tonne landet schmerzt. Wir haben trotz einiger WWW die Tonne nie ganz voll. Wiederverwendbare Artikel wie Stoffwindeln, Stofftaschentücher, Menstruationstassen, Abschminktücher, Feuchttücher, Spüllappen und diverse Bürsten sind da sehr sehr hilfreich. Ebenso alles was man selber machen kann wie Waschmittel, Zahnpasta, Joghurt, Brot, Reinigungsmittel etc.

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In den Weihnachtsferien haben wir Zimmer um Zimmer ausgemistet. Da fällt natürlich einiges an, bei dem man denkt „weg damit“. Ich wollte aber nicht Sachen, die eigentlich noch ok sind in die Restmülltonne werfen. Mein Tipp: E*bay Kleinanzeigen. Entweder für ganz kleines Geld oder mit Vermerk zu verschenken. Die Sachen waren noch am selben Abend weg. Auch hier wieder Platz in der Tonne gespart.

 

16 Kommentare zu “Mülltrennung

  1. meine hafermilch bereite ich mit dem veggiefino z.zt. im angebot , ganz schnell selber zu . ist auch viel günstiger als gekaufte den satz gebe ich gern ins müsli, kuchen oder bratlinge. dein blog hat mir schon viele anregungen gegeben. danke.

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  2. Auch wir versuchen Müll zu vermeiden oder zu trennen ( 3 Tonnen gelb/schwarz/blau).
    Leider haben wir immer noch zu viel Hausmüll-arbeiten aber dran.
    Alte Gläser benutze ich zum Einkochen/Einfrieren und auch zur Vorratshaltung.
    Grünabfälle kommen auf den Komposter,auch in einer Großstadt. Mir fällt auf, das in den gr. Wohnblocks kaum Müll getrennt wird-leider-. Die Einkaufswagen werden einfach mit nach Hause genommen und bleiben dort stehen. -Schade-
    Liebe Grüße RIKA

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  3. Ich finde es so wunderbar und vorbildlich, wie ihr es handhabt!

    Mich würde auch deine Meinung zum Bokashi sehr interessieren.Auch ich habe schön öfters mit ihm geliebäugelt, jedoch wurd mir bisher von dieser Anschaffung abgeraten.

    Fröhliche Grüße!

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  4. Ich verneige mich vor euch und finde es super, wie ihr das macht! Wir tun unser bestes, aber so konsequent zu sein schaffe ich leider nicht, aber ich arbeite daran, Stück für Stück! Zum Glück haben wir einen tollen Supermarkt, bei dem man wirklich viel im Glas kaufen kann oder sich selber abfüllen kann, aber z.B. Nudelalternativen hab ich auch noch nicht gefunden, die gibt es dort leider auch nicht zum abfüllen …
    Oft hapert es bei mir auch an der Zeit, sonst würde ich noch viel mehr selbst machen, aber zwischen Arbeit, Spielen, Bücher gucken bleibt dann manchmal eben nur die Variante auf gekaufte Dinge zurück zu greifen …

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      • Schöner Artikel zu dem Thema.
        Ich arbeite selber in einem Bioladen und grundsätzlich kann man über alle Großhändler sogenannte Großverbraucher oder Gastrogebinde bestellen. Da sind dann eben fünf Kilo Nudeln in einer Tüte oder 25 Kilo Getreide in einem Sack. Das spart Verpackung und Geld, leider muss man ein bisschen Platz haben um die Vorräte zu lagern. Aber ansonsten lohnt sich das wirklich. Die meisten Händler ordern solche Mengen auch gerne für Endkunden.

        Liebe Grüße aus Dortmund und Danke für deine Worte hier !

        Marthe

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  5. auch ich wundere mich oft, wieviel müll manche in der ortschaft haben. da stehen oft 2,3,4 gelbe säcke vor der tür (voll mit plastikmüll) und wir haben nicht mal noch den ersten sack zur hälfte voll!
    meistens vergessen wir sogar, die mülltonne zur straße runter zu bringen, eben weil kaum was drin ist. dabei schauen wir dzt. nicht mal extrem aufs müllreduzieren… aber müllabgaben müssen wir genausoviel zahlen :/
    habe aber schon gehört, dass man in manchen ortschaften die müllabgabe nach gewicht zahlt, das wär was für uns :)

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  6. Hallo!

    Leider habe ich nicht genug Platz um selbst zu kompostieren, das finde ich sehr schade.

    Sonst fällt bei mir auch nicht mehr viel Müll an, eine ähnliche Übersicht habe ich vor langer Zeit einmal geschrieben https://widerstandistzweckmaessig.wordpress.com/2014/09/20/mull-reduzieren-im-haushalt-teil-5/

    Dosen verwenden wir gar keine mehr, Gläser und Flaschen hebe ich alle auf, weil ich kaum noch welche nachkaufe, da ich selbst alles einkoche. Inzwischen sammeln schon ganz viele Leute für mich Gläser und Flaschen, weil ich immer zu wenig habe, da ich selbst gemachtes gerne verschenke.

    lg
    Maria

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  7. Hallo Sabrina,
    ich bin schon seit geraumer Zeit stiller Mitleser. Mich würde interessieren, wie bzw. mit welchen Mitteln du deine Wäsche wäscht – da habe ich noch nicht wirklich eine zufriedenstellende Alternative gefunden.

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  8. Hallo Subs!

    Ich habe mal eine ganz andere Frage, wo und wie kaufst du das Speilzeug vom Herbstmädchen?! Also zb diesen Nachziehtraktor oder Sandspielzeug etc..?

    Grüßle
    Julia

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  9. In vielen Regionen von Deutschland (auch so bei uns) wird der Restmüll und der gelbe Sack verbrannt! Also ist eine Trennung doch Quatsch!!

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